… auf 12 Uhr

Hoffentlich ruft Dr. K. an. Denn so langsam werde ich doch ein wenig nervös. Aber wenn, dann ruft er ja eh erst Abend´s an und jetzt ist es erst morgens. Also heißt es jetzt irgendwie die Zeit totschlagen …

Ein bisschen aufräumen, Wäsche waschen, hier ein bisschen tüdeln, da ein bisschen tüdeln … Ach und bis Benny von der Arbeit kommt, das dauert auch noch so lange.
Dann nähe ich mir halt noch was Schönes. Gesagt, getan. Alles zugeschnitten, genäht, sieht toll aus, ich freue mich. Will den Pulli anziehen … und komm nicht rein !
Boah viel zu eng. Da stimmte wohl was mit der Größe nicht !

Dabei bin ich schon nur noch ein „dünnes Hemd “ wie meine Schwiegermutter immer zu sagen pflegt. Naja ok, dann war die Motivation weiter zunähen natürlich im Keller. Aber irgendwas Schönes zaubere ich mir irgendwann nochmal aus dem „verunglückten“ Pullover.

Irgendwann war es dann endlich halb 5 und Benny kam nach Hause. Wir aßen gemeinsam zu Abend und warteten auf den, über die Zukunft entscheidenden, Anruf. Eigentlich wollten wir noch einkaufen, aber was wenn er gerade dann anruft ?
Also hieß es, lieber warten.

Um halb 7 klingelte mein Handy und ich bekam Herzklopfen. Ich bat Benny ranzugehen, ich konnte nicht sprechen. Und ich hatte Angst, ich würde vor lauter Aufregung die Hälfte der Informationen falsch verstehen und vergessen. Was mir dann doch mal leicht passiert wenn ich so aufgeregt bin. Während Benny mit Dr. K. sprach, hielt ich mein Ohr mit ans Handy um alles mithören zu können …

Als ich dann das Wort „ bösartig “ aus dem anderen Ende der Leitung hörte, platzten die Tränen nur so heraus. Ich wusste ja schon, dass ich mich auf bösartig einstellen sollte, aber die Hoffnung in mir und das einfache dichtmachen von meinem Gehirn haben gesagt, dass wird schon gut gehen.
Nun war es klar, ich bin 31 Jahre alt und habe in meiner linken Brust auf 12 Uhr einen 1,5 Zentimeter großes invasives Mammakarzinom … ich habe Brustkrebs !!!

Und noch immer ist es mir unbegreiflich, wie meine vorherige Frauenärztin so leichtsinnig damit umgehen konnte. In dieser Situation Dr. K. als Arzt gefunden zu haben war das Beste was mir in diesem Fall passieren konnte. Er führte ein langes Gespräch am Telefon mit meinem Mann. Hat immer alles super erklärt und uns beruhigt und hat versprochen das wir das schaffen mich wieder gesund zu machen. Er wird mich so behandeln, wie er auch seine Frau behandeln würde.

Er erklärte uns, dass der Tumor in meiner Brust zwar bösartig ist, aber einer von den “ guten “ bösartigen. Klingt verrückt, ist aber so …

Kommentare

  1. Peter Troff

    Liebe
    Imke
    Wir finden es unglaublich toll, dass
    Du die Kraft besitzt ,anderen Menschen an
    Deinem
    Leben teilhaben zu lassen.
    Wir wissen nicht was
    Dir bevor steht aber was wir genau wissen ;
    Wir werden die ganze
    Zeit an
    Eurer
    Seite sein,so lange, bis
    Du wieder gesund bist ♡♡♡♡♡

Kommentar verfassen