Da die paar Härchen, die sich so tapfer wieder vorgekämpft hatten und auf die ich schon fast stolz war, verabschiedeten sich, sobald ich mir über den Kopf strich. Deshalb kaufte ich mir eine rosa Babyhaarbürste mit der ich, dank der weichen Borsten, meine losen Stoppeln von Kopf bürsten konnte. Besonders nach dem Duschen, vom Einseifen und Abtrocknen, rieselten die Härchen sehr. Ja, es ist ein Kommen und ein Gehen… Bis sie endgültig bleiben und wachsen können, das wird noch eine Weile dauern…
Da aber immer irgendwie ein paar Härchen da sind, also mein Kopf bisher noch nie ganz nackt war, diese paar Härchen sich allerdings nicht so ganz mit dem Tempo des Wachstums absprechen und jeder macht was er will, habe ich Stoppeln in den verschiedensten Längen auf dem Kopf, was irgendwie nicht so ganz gesund aussieht. Daher rührt auch mein neuer Spitzname, ausgedacht von meinem Mann:“ Mein Engel mit den ungleichen Längen!“ Krebsi und Porti werde ich auch gerne mal genannt, Krebsi ist halt auf meinen Krebs bezogen und Porti auf meinen Port der mir implantiert wurde. „Waaaas, das kann der doch nicht machen, das ist doch nicht lustig!“ werden jetzt sicher einige denken, die das hier lesen. Aber doch das kann er, darf er und soll er auch unbedingt so weiter machen… und warum? Weil das genau die Sachen sind, die mich in dem ganzen Ernst des Lebens zum Lachen bringen. Das ist halt unsere Art gemeinsam mit dem Krebs umzugehen. Es ändert zwar nichts am Krebs und dem Ernst der Lage aber es ändert die Bedeutung die wir ihm geben…