So langsam habe ich mich an mein Leben ohne Haare gewöhnt und laufe mittlerweile auch mal gern zu Hause ohne Kopfbedeckung herum… Man glaubt es kaum aber meine Haare wachsen Stück für Stück wieder nach, die meisten sprießen direkt oben auf dem Kopf heraus… Hinterkopf und der seitliche Bereich sind komplett nackt. Mittlerweile haben sich auch die Haare anderer Körperregionen verabschiedet… Die Achseln und Bikinizone muss ich nicht mehr enthaaren, was mich natürlich nicht wirklich stört. Ansonsten geht es mir recht gut, was ich spürbar merke, ist, dass meinem Körper absolut die Kraft und Energie fehlt. Ich bin sehr schnell erschöpft nach bereits leichter Anstrengung. Bin aber bisher noch immer ganz froh über mein bisheriges Wohlbefinden. Meine Blutwerte waren dieses Mal, Gott sei Dank, in Ordnung, meine Leukozyten hatten sich wieder aufgerappelt und somit konnte meine zweite Chemo am Freitag starten.
Nun war das Problem, dass es Benny nicht gut ging und sich bei Ihm eine Grippe bemerkbar machte. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verbrachten wir bereits getrennt voneinander, er auf dem Sofa und ich im Bett. Aus sicherheitstechnischen Gründen, da die Ansteckungsgefahr für mich zu hoch ist und meine Chemo auch noch bevorsteht, wurden Benny und ich räumlich voneinander getrennt. Wir beschlossen, dass es besser sei, wenn ich die nächsten Tage in Neermoor verbringen würde und er dann halt zu Hause bliebe. Renate könne mich dann schön pflegen, je nachdem wie es mir denn nach der Therapie gehen würde. Ich war aufgeregt vor der nächsten Sitzung bei Dr. K. – was wird mein Körper dieses Mal von der Chemo halten, wie wird er dieses Mal reagieren? All das werde ich morgen erfahren… Jetzt heißt es erst Mal den Denkapparat abstellen.