Auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer !!!

Damit ich den Rest des Tages nicht alleine zu Hause sitzen muss zu grübeln, machten wir mit Renate ab, dass sie mich nach dem Arzt Termin abholt und wir was Schönes machen. Benny musste ja leider arbeiten.
So klingelte es dann und meine liebe Schwiegermutter stand vor der Tür und fragte mich was wir machen wollen, was ich will und wohin ich will, ich darf entscheiden.
„Ich habe auch Verstärkung dabei ! “
Da saßen mein Schwiegervater und mein Schwager Sebastian noch im Auto. Benny sagte morgens zum Abschied zu mir, ihr könnt ja zu Magnus de Wall fahren ! Die Idee fand ich gut. Also fuhren wir los.

An diesem Tag standen meinen Schwiegereltern die Sorgen und Ängste ins Gesicht geschrieben die Sie um mich hatten. Beim aussteigen konnte ich es direkt sehen. Sie sahen schlecht aus. Und für mich war der Krebs immer noch ganz weit weg. Mein Umfeld war besorgter und trauriger über das ganze als ich selbst.

Da fest stand das der Tumor raus muss, egal ob gut oder böse und ich ins Krankenhaus muss, bekam ich schöne Schlafanzüge und neue Socken von meiner Schwiegermama. Und damit ich auch schön was zu tun habe, bekam ich noch zwei kunterbunte Docken Wolle mit Glitzer geschenkt. Denn auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig im Moment zu wenig Glitzer !

Während wir im Café saßen redeten wir nochmal über alle Eventualitäten und alles was passieren kann. Wir haben die ganze Zeit immer alles ausgesprochen, ich konnte immer mit allen reden und immer alles fragen was mir so auf der Seele lag. Und das hat mir sicher die Angst vor allem genommen. In unseren ganzen Familiengesprächen über diese Krankheit flossen Tränen aber es wurde auch viel gelacht. Denn in Trauer, Angst und Depressionen zu verfallen hätte mir nicht geholfen, ganz im Gegenteil. Die ganzen Worte die gesprochen wurden haben mich stark gemacht. Kopf hoch, „Wir“ schaffen das. „Wir“ das ist was ganz besonderes.

Ich bin nicht allein …

An diesem Tag fuhren wir die ganze Zeit rum, haben hier geschaut und da geschaut … und gebummelt. Es war ein schöner Tag, die Ablenkung ist auf jeden Fall gelungen, danke dafür !!!

Am Abend bekam ich Besuch von meiner langjährigen Freundin Elena. Mit 17 Jahren habe ich sie kennengelernt und jetzt bin ich 31.
14 Jahre durch dick und dünn. Elena hab ich an dem Donnerstag als ich die Diagnose erhielt abends noch angerufen, sie war geschockt und konnte es nicht glauben. Als wir zusammen saßen hab ich ihr noch alles genau erzählt. Wir haben über alles mögliche geredet. Es war ein schöner Abend. „Ich bete für Dich, jeden Abend “ : hat sie gesagt und als Glücksbringer habe ich einen Rosenkranz bekommen.

2 thoughts on “Auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer !!!

  1. Elena

    Liebe Imke,
    ich finde es so bewundernswert
    wie du deine ganzen Gedanken und Gefühle aufs Papier bringst.
    Du bist eine sehr starke Frau , und ich weiß, das du bald wieder gesund wirst.
    Ich werde immer für dich da sein
    Hab Dich lieb

  2. Peter Troff

    Schön geschrieben.
    Wir werden immer für Euch da sein . Wir haben Euch lieb.

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