… ich will das alles nicht !

Am Freitag wartete dann schon der nächste Termin auf mich in dieser ganzen Untersuchungsodyssee. Ich musste zu meiner Hausärztin zur Lebersonographie. Dabei wird die Leber mit dem Ultraschall untersucht ob sich dort schon Metastasen ausgebreitet haben. Eigentlich hätte mein Mann an diesem Tag früh zur Arbeit gemusst, aber er wollte gerne bei der Untersuchung dabei sein. Also machte er per Whatsapp mit seiner Kollegin ab, dass er etwas später kommen würde. Ich muss dazu sagen das er wirklich tolle Arbeitskollegen hat, welche von Anfang an gesagt haben das er bescheid sagen soll wenn was ist und das ich auch immer anrufen kann sollte irgendetwas sein.

Ich war natürlich sehr erfreut darüber als ich zu Benny sagte : “ Schatz, Du musst aufstehen, Du musst zur Arbeit !“ und er mir sagte das er mit mir zum Arzt fährt.
Also schliefen wir noch ein wenig, was gut tat, denn die Nacht war schlaflos. Ich konnte kein Auge zu tun, in meinem Kopf war alles so wirr, mein Gehirn verarbeitete immer noch die Diagnose “ Brustkrebs“, aber es schaffte es einfach nicht es zu verstehen, einzuordnen, es wahr zu haben.
In dieser Nacht habe ich viel geweint, „ ich will das alles nicht „.

Benny hielt mich die ganze Nacht fest in seinen Armen und machte mir wie so oft Mut, dass wir alles schaffen. Dann saßen wir beide total übermüdet bei Frau Dr. B. im Wartezimmer und warteten auf die Dinge die da kommen werden.
Nach einem kurzem Gespräch mit der Ärztin ging es dann zum Ultraschall in das Nebenzimmer. Da kam wieder dieses kalte Gel, aber dieses mal auf den Bauch …

Dass ich ziemlich schlank bin, war für  mich ein Vorteil. Dadurch konnte Sie alle meine Organe super erkennen und konnte mir sagen, dass alles was Sie so sehen kann Metastasenfrei war. “ Das ist ja auch Spannend, bei Ihnen kann ich die Verzweigung der Leberarterie sehen, diese sieht aus wie ein Springbrunnen ! Das kennt man ja sonst nur aus Lehrbüchern … “

verzweigung leberaterie

Die Leber ist in Ordnung, da ist nichts zu sehen … sagte Sie nach kurzer Zeit des Schweigens. In der wir schon leicht nervös wurden und dachten : “ Warum sagt Sie nichts ? “

Uns beiden fiel dann fast hörbar ein Felsbrocken vom Herzen vor Erleichterung.

Da sagte ich zu der Ärztin : “ Dann ist das ja richtig aufregend für Sie, der Ultraschall heute. “
“ Das schon aber mir wäre lieber, ich müsste Sie nicht wegen so einer Diagnose untersuchen … “

So das wäre schon einmal geschafft, Lebercheck und alles drumherum verlief positiv. Daumen hoch ! Jetzt noch das Schreiben der Befunde für Dr. K. abwarten, dann geht es für mich nach Hause und für Benny zur Arbeit …

Als ich von Dr. K. gesagt bekam ich hätte Brustkrebs, riet er mir auf keinen Fall nach irgendetwas im Internet zu suchen und nachzulesen. Da steht zuviel drin, womit man sich nur verrückt macht. Und ich habe auf ihn gehört und nicht ein einziges mal was gegoogelt. Was ich sonst immer ganz gerne mal gemacht habe und dann ging es mir immer schlechter als vorher denn auf einmal kann es auch diese Krankheit sein, oder diese, oder diese. Oh Ja, das habe ich bestimmt auch ! Ja verrückt machen kann ich mich gut …

Dafür hat mein Mann sich im Internet informiert und wusste somit wie wichtig es ist, dass die Leber in Ordnung ist und wie viel Glück ich dadurch habe.

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